Ergotherapie Manuela Panter
Symptome

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Symptome einer Demenz

Symptome eines Demenz-Syndroms sind je nach Form und Grad der Erkrankung vielfältig und unterschiedlich ausgeprägt. Man kann jedoch zwei wesentliche Merkmale benennen. Zum einen die Minderung kognitiver Fähigkeiten und die Veränderung vom Sozialverhalten, Persönlichkeit, Antrieb oder Stimmung. Beide Faktoren führen zu Einschränkungen und Komplikationen bei Alltagstätigkeiten.

Diagnose Demenz

Damit ein Demenz-Syndrom diagnostiziert werden kann, müssen Symptome, die im Folgenden beschrieben werden, länger als sechs Monate bestehen und zunehmen. Danach sollte ein Neurologe oder Psychologe aufgesucht werden, um ein diagnostisches Verfahren einzuleiten. Ein gute Adresse ist auch die Gedächtnissprechstunde an der Universitätsmedizin in Greifswald oder Rostock. Weitere Informationen finden sie auch beim Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE).

1. Minderung kognitiver Fähigkeiten:

Einschränkungen in den kognitiven Fähigkeiten und Leistungen führen im Alltag, sowohl für die Menschen mit Demenz als auch für ihr soziales Umfeld, wie zum Beispiel Familie, Freunde, Nachbarschaft oder Mitarbeitenden im Einzelhandel häufig zu Problemen. Betroffene und das Umfeld müssen häufig lernen, mit den Defiziten im Alltag umzugehen und praktische sowie soziale Lösungen zu finden.

Gedächtnis:

Etwas im allgemeinen zu vergessen, ist kein typisches Zeichen für ein Demenz-Syndrom. Jedoch vergessen die erkrankten Menschen nicht nur das, was für sie neu ist, sondern sie vergessen mehr und mehr das, was ihnen im Alltag immer selbstverständlich war: Sich anziehen, für die ganze Familie kochen oder die Reifen des Autos wechseln – die Kenntnisse über die Handlungsabläufe bei alltäglichen Dingen gehen zunehmend verloren. So kann es zum Beispiel passieren, dass Betroffene immer wieder und viel zu viel einkaufen, weil sie vergessen haben, dass sie schon einkaufen waren und der Kühlschrank voll ist.

Aufmerksamkeit:

Im Alltag selektieren Menschen die Reize aus der Umwelt und richten ihre Aufmerksamkeit gezielt auf die Angelegenheiten, die für ihr Handeln von Bedeutung sind. Diese Fähigkeit, sich gezielt auf eine Sache zu konzentrieren, fällt Menschen mit einer Demenzerkrankung in der Regel schwerer und es entwickeln sich Defizite in der Aufmerksamkeit.

Sprache:

In Bezug auf Sprachstörungen vergessen Menschen mit einem Demenz-Syndrom schon im Frühstadium Worte und suchen nach Umschreibungen. Wenn ihnen auch das nicht mehr gelingt, kann es zu vollkommenen Verstummen kommen oder, bedingt durch die Frustration der Betroffenen, zu aggressiven Verhaltensweisen führen.

Auffassungsgabe:

Die Auffassungsgabe ist die Fähigkeit, Ereignisse oder Dinge wahrzunehmen und zu erkennen. Bei Menschen mit einem Demenz-Syndrom kann es sein, dass diese nicht mehr so viel von dem, was um sie herum geschieht, aufnehmen können, aufgrund von Einschränkungen in der Leistungsfähigkeit der Auffassungsgabe.

Denkvermögen:

Gesunde Menschen nehmen die Fähigkeit, planen zu können oder Zusammenhänge zu erkennen, zu verstehen und zu benennen, als selbstverständlich an. Bei Menschen mit einem Demenz-Syndrom kommt es auch in diesem Bereich zu Einschränkungen und Störungen. Im Alltag kann das beispielsweise dazu führen, dass Termine für Arztbesuche und mit der Familie, Bekannten und Freunden nicht mehr organisiert, terminlich abgestimmt und geplant werden können.

Orientierungssinn:

Beim Orientierungssinn wird zwischen räumlicher, zeitlicher und situativer Orientierung unterschieden. Bei einer räumlichen Orientierungsstörung finden die Betroffenen zum Beispiel bekannte Wege, wie den Weg vom Arzt oder Supermarkt nach Hause, nicht mehr. Einschränkungen im Orientierungssinn können dazu führen, dass Menschen mit einem Demenz-Syndrom sich nicht mehr selbständig in der Öffentlichkeit bewegen können und auf Begleitung und Unterstützung angewiesen sind. Diese Einschränkungen können sich auch auf die zeitliche Komponente beziehen. Die Betroffenen wissen zum Beispiel nicht mehr, welches Jahr, welcher Monat oder welcher Tag ist. Auch kann es vorkommen, dass sie Situationen vermehrt falsch einschätzen. Dieser Kontext wird auch als Defizit in der situativen Orientierung bezeichnet.

2. Veränderung von Sozialverhalten, Persönlichkeit, Antrieb oder Stimmung

Einen großen Einfluss auf die Alltagsgestaltung hat die Veränderung von Sozialverhalten, Persönlichkeit, Antrieb oder Stimmung des Betroffenen. Diese Veränderungen wirken sich genauso wie die kognitiven Fähigkeiten auf das soziale Umfeld und den Umgang mit Menschen mit einem Demenz-Syndrom aus.

Veränderung von Sozialverhalten:

Es ist möglich, dass die Betroffenen Veränderungen im Sozialverhalten entwickeln. Möglicherweise ändern sich auch die Verhaltensweisen gegenüber der Familie oder Freunden. Wurde zum Beispiel bei Kaffee und Kuchen immer gemeinsam begonnen, kann es vorkommen, dass ein Mensch mit einer Demenz sein Verhalten auf einmal ändert und im Vorhinein mit dem Essen beginnt. Wie bei allen Symptomen oder Veränderungen sind diese individuell ausgeprägt.

Persönlichkeit:

Möglich ist auch, dass sich der an Demenz erkrankte Mensch in seiner Persönlichkeit verändert und andere Charakterzüge annimmt. Beispielsweise kann eine ruhige, ausgeglichene Person in Folge der Krankheit Charakterzüge wie Streitlust oder Unzufriedenheit annehmen.

Antrieb:

Es kann vorkommen, dass einem Betroffenen der Antrieb fehlt. Zum Beispiel fehlt die Lust am gesellschaftlichen Leben teil zu nehmen, zu kochen oder zu backen, obwohl dieser das bisher in seinem ganzen Leben immer sehr gerne getan hat.

Stimmung:

Auch die Stimmung kann sich bei einem Mensch mit Demenz verändern oder stark schwanken. Kognitive Einschränkungen können Gefühle wie Angst, Wut oder Trauer auslösen und die Stimmung des Betroffenen beeinflussen.

Die beschriebenen Funktionen stellen alle Leistungen des menschlichen Gehirnes dar. Zu welchen Symptomen es letztendlich bei einem Demenz-Syndrom kommt, hängt davon ab, welche Regionen im Gehirn durch die Erkrankung geschädigt werden. Je nachdem, welcher Bereich betroffen ist, zeigen sich entsprechende Symptome. In Folge dessen, entsprechende Ausfälle im Alltag. Mit dem Fortschreiten der Erkrankung nehmen die Schädigungen im Gehirn und damit auch die Symptome weiter zu.

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